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Tobias Nadjib im Interview

Tobias Nadjib kam 2004 zur Volkswagen-Familie und ist einer von zwei Geschäftsführern bei Volkswagen Infotainment. Innerhalb der Volkswagen R GmbH hatte der Diplom-Kaufmann (FH) und Bachelor of Science verschiedene Leitungsfunktionen in den Bereichen Vertrieb, Internationale Vertriebsstrategie und Organisation inne. 2014 wurde ihm die Integration des neu akquirierten europäischen BlackBerry Entwicklungszentrums als Volkswagen Infotainment in den Volkswagen Konzern anvertraut. Tobias erzählt uns im Interview, warum Volkswagen Infotainment innerhalb des Konzerns eine besondere Rolle spielt und wie er die Zukunft einschätzt. Er ermutigt jeden, mal die Komfortzone zu verlassen. Tobias ist sich sicher: Gerade das Unbequeme hat ihn weitergebracht!

Was sind Deine Aufgaben als Geschäftsführer bei Volkswagen Infotainment?

Als Geschäftsführer möchte ich sicherstellen, dass jeder Mensch in unserem Unternehmen jeden Tag sehr gute Arbeit leistet. Dabei geht es um die Arbeitsumgebung und die Arbeitsmittel. Es geht um eine gemeinsame Zielsetzung. Genauso kümmere ich mich um die Unternehmenskultur: das, wofür wir stehen. Es werden dabei die entscheidenden Weichen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit gestellt. Ein Unternehmen funktioniert nur dann, wenn Arbeitsumgebung, die Arbeitsmittel und die Unternehmenskultur ineinandergreifen. Ohne uns als Menschen kann das Unternehmen gar nicht funktionieren! Ich verstehe mich an der Stelle als Entwickler, denn wir entwickeln unser Unternehmen und uns selbst jeden Tag weiter.

Könntest Du uns Deinen Werdegang beschreiben?

Ich habe in Wolfsburg European Business and Technology studiert und meinen Abschluss als Diplomkaufmann gemacht. Ich war 1 Jahr in Großbritannien und habe den Bachelor of Science in Engineering an der Coventry University gemacht. Im Jahr 2001 bin ich bei einem Beratungsunternehmen eingestiegen. 2004 habe ich bei der Volkswagen Individual GmbH, der späteren Volkswagen R GmbH, angefangen. Dort habe ich den europäischen Export aufgebaut. Es war eine tolle Aufgabe von Anfang an mitgestalten zu können. Später habe ich die Organisation übernommen und alle Liegenschaften, alle 300 Fahrzeuge, den Brandschutz und die Unternehmenssicherheit geleitet. Nach vielen schönen Jahren kam die Frage, ob ich die Integration des ehemaligen europäischen Entwicklungszentrums von BlackBerry, heute Volkswagen Infotainment, übernehmen möchte.

Du teilst Dir die Unternehmensführung mit Bernhard Krauße. Wie unterscheidet Ihr Euch in Bezug auf Aufgaben?

Unser Fokus ist unterschiedlich. Bernhard hat den Fokus auf den technischen Themen und ich auf den administrativ-kaufmännischen Themen. Es ist wichtig, dass beide Bereiche bei uns im Unternehmen den gleichen strategischen Stellenwert haben. Denn wir sind ein Vollfunktionsunternehmen. Und gerade unsere Schnelligkeit in den Arbeitsprozessen macht uns so stark. Deshalb haben Bernhard und ich uns von Anfang an geeinigt, dass wir wichtige Entscheidungen für das Unternehmen immer gemeinsam treffen. Das macht unser Erfolgsrezept aus. Und: Wir wollen die Dinge verstehen, um zu einer Entscheidung zu kommen. Das ist eine wichtige Gemeinsamkeit in unserer Zusammenarbeit. Außerdem haben wir beide einen guten Sinn für Humor.

Wir wollen die Dinge verstehen, um zu einer Entscheidung zu kommen.

Wie würdest Du die Rolle von Volkswagen Infotainment innerhalb des Volkswagen Konzerns beschreiben?

Ich glaube, dass wir etwas ganz Besonderes für den Volkswagen Konzern sind. Wir haben 2014 sehr früh angefangen uns um die Digitalisierung des Autos zu kümmern: Integration der Hard- und Software im Auto und im Produktentstehungsprozess des Fahrzeugs. Das ist genau das, was wir sehr gut können. Wir arbeiten wie ein Start-Up. Bei uns geht es um die Problemstellung und die Lösung. Wir entwickeln digitale Technologien, die ein Autohersteller braucht und können sie ‚auf die Straße bringen‘. Bei den großen Herausforderungen für die gesamte Automobilindustrie, wie Elektrifizierung der Mobilität, neue Mobilitätskonzepte, Vernetzung der Fahrzeuge oder Daten als Rohstoff sind wir immer ein Teil der Lösung.

An welchen Geschäftsfeldern von Volkswagen Infotainment hängt Dein Herz?

Ganz klar: das Produkthaus Digital! Unsere Positionierung aus der Kombination unserer Kompetenzen macht uns so schlagkräftig. Wir entwickeln hervorragende Lösungen in allen Bereichen unserer Solutions und das jeden Tag.

Bei welchen Themen wirst Du leidenschaftlich?

Ich brenne für das, was unsere Firma ausmacht: unsere Unternehmenskultur und das, was uns für Volkswagen so besonders macht. Bei unserem Neubau werde ich ebenso leidenschaftlich. Wir strengen uns an, damit es vorangeht und die Bauarbeiten starten können. Für jemanden, der jeden Tag solche Baustellen macht, ist das normal. Für uns ist es im Moment viel Aufwand neben unserem Tagesgeschäft. Wir haben das Ziel, möglichst bald in den Neubau einzuziehen.

Was glaubst Du, welcher Deiner Karriereschritte war aus heutiger Sicht besonders wertvoll?

Interessanterweise waren es oftmals die Schritte, bei denen am Anfang ein Schreckmoment stand. Im Nachgang war es immer genau richtig. Je größer die Herausforderung war, umso besser war die Situation danach. Heute denke ich: Leute, habt Mut, mal den nicht so einfachen Weg nach vorne zu gehen und mal einen extra Schritt zu gehen. Geht aus Eurer Komfortzone raus! Das Unkomfortable hat mich echt nach vorn gebracht.

Was macht für Dich eine erfolgreiche Unternehmensführung aus?

Zum einen ist das Klarheit. Wir sind heute ein Team aus mehr als 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Es ist ganz wichtig, dass man als Mitarbeiter weiß, was man von einem Vorgesetzten erwarten kann und welchen Beitrag jeder einzelne im Unternehmen leistet. Ebenso wichtig ist eine Erreichbarkeit, die über die reine Verfügbarkeit hinausgeht. Keine unserer Führungskräfte hat ein Vorzimmer mit einem Wächter, der den Chef bewacht. Wir haben alle offene Türen und das ist Absicht. Eine gute Unternehmensführung arbeitet für die Beschäftigten: Ohne die Menschen im Unternehmen läuft nichts. Bei einer guten Unternehmensführung gewinnt das Team. Es ist keine One-Man Show.

Eine gute Unternehmensführung arbeitet für die Beschäftigten: Ohne die Menschen im Unternehmen läuft nichts.

Gab es im Laufe der Jahre einen Wandel in Deinen Führungsprinzipien?

Ja, da gab es tatsächlich einen Wandel. Ich habe direkt in der Unternehmensberatung losgelegt, auch schon mit Personalverantwortung. Im Studium habe ich alles Mögliche gelernt, jedoch nicht, wie man mit Menschen zusammenarbeitet und schon gar nicht wie man Menschen führt. Entscheidend war es für mich, dass ich gelernt habe, mehr zu vertrauen. Unser Unternehmen wird immer größer. Indem wir Verantwortung teilen und Entscheidungen delegieren, können wir die Handlungsfähigkeit im Unternehmen sicherstellen. Das motiviert die Menschen in unseren Teams, wenn sie eingebunden sind und ihre Kompetenzen vollwertig einbringen können.

Warum sitzt ein Teil der Belegschaft in Wolfsburg? Siehst Du darin Vorteile?

Wir sind gestartet als Spin-Off der EE (Elektrik und Elektronikentwicklung) der Marke Volkswagen. Der Konzernbezug ist für uns wichtig und es ist eine große Stärke, bei Volkswagen direkt vor der Tür zu sitzen. Die Kombination aus Bochum und Wolfsburg verleiht uns einerseits eine gewisse Eigenständigkeit und betont andererseits, dass wir ein Teil des Konzerns und sehr nah bei unseren Kunden sind. Ich wünsche mir sehr, dass wir unsere Stärken, die sich aus der Kombination der Standorte Wolfsburg und Bochum ergeben, weiter entfalten.

Wo siehst Du Volkswagen Infotainment in 10 Jahren?

Aus wirtschaftlicher Sicht erwarte ich, dass wir tatsächlich weiter wachsen werden. So lange wir unsere schnelle Handlungsfähigkeit, eine klare Lösungsorientierung und unsere Positionierung als Produkthaus Digital bewahren können, ist die Größe eine Stärke. Natürlich stellt sich die Frage, wie wir im Konzern arbeiten. Die CARIAD ist aus meiner Sicht ein echter Erfolgsfaktor für uns. Mit ihr spricht Volkswagen ein klares Bekenntnis aus, dass Digitalisierung, Hardware- und Softwareentwicklung im Fahrzeug ein ganz wesentlicher Faktor im Automobilbereich sind. In den nächsten 10 Jahren wird die CARIAD damit für uns eine sehr große Rolle spielen.

Wie unterscheidet sich Volkswagen Infotainment von Mitbewerbern?

Wir müssen uns im Wettbewerb mit Externen nicht verstecken. Wir verfügen über eine interne Anbindung und haben ganz andere Einblicke. Wir dürfen uns jedoch nicht darauf ausruhen. Wir müssen uns immer fragen, welches Know-how und welche Ergebnisse wir Volkswagen bringen können, sodass strategische Produktentwicklungen bei uns verortet werden.

Wo wir tatsächlich einen Wettbewerb haben, ist der Arbeitsmarkt. Da sind wir längst nicht mehr alleine unterwegs. Und tatsächlich ist es dabei entscheidend, dass wir unsere Unternehmenskultur leben und den Bewerbern vermitteln. Ich habe in meinem Berufsleben schon viele Firmen kennengelernt. Ich bin davon überzeugt, dass wir ein echt toller Arbeitgeber sind. Und damit können wir uns gerne und stolz dem Wettbewerb am Arbeitsmarkt stellen.

In den letzten Monaten war in den Medien viel die Rede von einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Tesla und VW. Wie stehst Du dazu?

Wenn es um E-Mobilität oder die Digitalisierung des Autos geht, dann wirkt es tatsächlich wie ein Wettrennen. Ich finde die Ausrichtung von Volkswagen mit der Strategie ‚New Auto‘ genau richtig. Die Digitalisierung des Autos ist ein ganz relevanter Erfolgsfaktor für die Zukunft. An anderer Stelle hinkt der Vergleich mit Tesla. Wenn es um die Fähigkeit geht, weltweit Fahrzeuge in einer großen Stückzahl herzustellen, hohe Qualitäts- und Sicherheitsansprüche zu erfüllen und ein leistungsstarkes Netz an Händlern zu haben, ist der Vergleich zu Tesla fehl am Platz. Volkswagen ist der größte und vielseitigste Automobilhersteller weltweit.

Welchen Stellenwert haben soziale Netzwerke für Dich – beruflich und privat?

Vor Corona habe ich soziale Netzwerke eigentlich gar nicht so viel genutzt. Das war mal für mich interessant, um mich mit meinen Kontakten, die auf der ganzen Welt verstreut sind, dort zu verbinden. Für mich ist der digitale Kontakt immer nachgelagert zu den Kontakten im echten Leben. Durch Corona hat sich das verändert, denn jetzt sind wir mehr an unsere vier Wände gebunden. Eine Verbindung über die Distanz hat wieder einen hohen Stellenwert. Privat nutze ich am meisten WhatsApp, um schnell Informationen oder Fotos auszutauschen. Verbunden mit Humor ist das ein schöner Lichtblick zwischendurch. Beruflich ist es heute selbstverständlich, dass wir als Unternehmen online zusammenarbeiten und in den sozialen Netzwerken Verbindungen zu Partnern und Interessenten herstellen. Wir befinden uns da in einer interessanten Interaktion mit unserer Umwelt.

Last but not least: Welches VW-Modell ist zur Zeit Dein Liebling?

Eigentlich ist es immer das Modell, das ich gerade fahre. Das ist im Moment ein Audi E-Tron, mein erstes elektrisches Auto. Es macht ungeheuer viel Spaß und ich bin beeindruckt, wie vielseitig ein E-Auto ist.

Info zur Person

Tobias Nadjib

Tobias Nadjib kam 2004 zur Volkswagen-Familie und ist einer von zwei Geschäftsführern bei Volkswagen Infotainment. 2014 wurde ihm die Integration des neu akquirierten europäischen BlackBerry Entwicklungszentrums als Volkswagen Infotainment in den Volkswagen Konzern anvertraut.

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