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Liz Schwarzer im Interview

Volkswagen Infotainment im Ruhrgebiet: „Du hast keine andere Chance, als dich willkommen zu fühlen“

Liz Schwarzer ist ein bayrisches Dorfkind, das mit Vorurteilen übers Ruhrgebiet nach Bochum gezogen ist. Heute ist sie als Ruhrgebietsschwärmerin im HR-Team von Volkswagen Infotainment dafür zuständig, dass das Automotive-Unternehmen noch mehr Leute ins Ruhrgebiet lockt. Deshalb kennt sie die grünen Ecken des Ruhrgebiets, duzt wie alle den Chef, sorgt für einen ordentlichen Haarschnitt und kratzt an der Tür der Prototypen-Garage.

Wie bist Du zu Volkswagen Infotainment gekommen?

Das war ein Nachhausekommen: Ich habe 2009 bei BlackBerry in Bochum angefangen. Beim Betriebsübergang zu Volkswagen Infotainment war ich eine der Wenigen, die tatsächlich bei Blackberry bleiben mussten. Weil sich viel verändert hat, bin ich kurze Zeit später nach Stuttgart gewechselt und habe immer wieder geschaut, ob Volkswagen Infotainment nicht eine passende Stelle ausschreibt. So war es dann auch und ich bin endlich wieder in Bochum gelandet.

Du kommst eigentlich aus einer anderen Ecke des Landes, trotzdem wolltest Du unbedingt wieder zurück nach Bochum. Was macht Volkswagen Infotainment für Dich aus?

Es sind die Menschen. Es ist die Kultur im Unternehmen. Es ist der Zusammenhalt. Es sind die unglaublich spannenden Themen. Ich zitiere gerne unseren Geschäftsführer: ‘Wir haben den Riesen-Luxus, eine Startup-Mentalität mit der Sicherheit eines großen Konzerns zu verbinden’. Und das stimmt: Wir können hier ziemlich selbständig agieren, trotzdem sind wir eine Konzerntochter.

Unsere Firmenkultur habe ich gleich am superanstrengenden Recruiting-Tag kurz nach meinem Einstieg erlebt:
Abends saßen wir noch zusammen und unser Geschäftsführer Bernhard, der Volkswagen Infotainment gemeinsam mit Tobias leitet, hat sich selbstverständlich zu uns gesetzt und noch einen Schwank erzählt. Dabei saß ich auf der Bierbank und bemerkte: „Ist das schön hier, ich bin endlich angekommen.“

Du nennst die Geschäftsführer Bernhard Krauße und Tobias Nadjib ganz selbstverständlich Bernhard und Tobias. Duzen alle den Chef?

Ja, das ist völlig normal. Anfang des Jahres haben wir auch in den Stellenausschreibungen und Bewerbungsgesprächen das ‚Sie‘ abgeschafft, weil es einfach nicht authentisch ist. Wir haben uns in den ‘Sie’-Gesprächen eher unwohl gefühlt, weswegen wir vor dem Gespräch jetzt fragen, ob das ‚Du‘ in Ordnung ist. Und bis jetzt hat niemand Nein gesagt.

Wir veröffentlichen alle wichtigen Informationen immer auf Deutsch und Englisch.

Bei Volkswagen Infotainment arbeiten rund 700 Menschen aus über 40 Nationen. Englisch ist also die Unternehmenssprache?

Die Alltagssprache ist schon Deutsch, auch in E-Mails. Aber besonders in unseren technischen Bereichen setzt sich Englisch immer mehr durch - auch weil wir immer mehr Kollegen haben, deren Muttersprache nicht Deutsch ist und die noch kein deutsch sprechen. Deswegen veröffentlichen wir alle wichtigen Informationen immer auf Deutsch und Englisch.

Sowohl der Volkswagen-Konzern als auch Volkswagen Infotainment sitzen in Regionen, die durch Vorurteile geprägt sind. Wie überzeugst Du Talente und erfahrene Spezialisten, nach Bochum zu Volkswagen Infotainment zu kommen?

Ich erzähle von mir. Ich komme aus dem nördlichsten Teil Bayerns, ich bin ein Dorfkind, Frankfurt war das höchste der Gefühle und Bochum kennst du nur von Grönemeyer. Mit den Bildern aus dem Lied bin ich aufgewachsen und diese hatte ich immer im Kopf.

Dann bin ich zum Bewerbungsgespräch nach Bochum gefahren und dachte: ‘Wow, ist das grün hier’. Dann fahre ich zu diesem riesigen Uni-Gelände und finde mich einfach nicht zurecht. Also frage ich jemanden, der dir total freundlich den Weg erklärt. Und vielleicht setzt er sich sogar mit dir ins Auto und fährt eben mit dir dahin. Ich bin 2009 in das Ruhrgebiet gekommen und ich habe nirgendwo so schnell so viele nette Leute und Freunde kennengelernt.

Zu Bochum passt der Begriff “Hart aber herzlich”: Hier sind alle sehr direkt, dafür weißt du, woran du bist. Das ist für mich so ein einmaliges Merkmal von den Menschen im Ruhrgebiet. Hier bekommst du dich mal in die Haare und sagst dir direkt, was du von deinem Gegenüber hälst. Aber dann gehst du miteinander ein Bier trinken und dann ist gut und fertig.

Und dieses Ruhrpott-Merkmal gehört auch zur DNA von Volkswagen Infotainment?

Genau. Das ist ein Teil der Unternehmenskultur, der mir enorm gut gefällt: Wenn du nicht mit Scheuklappen durch das Unternehmen gehst, dann hast du gar keine andere Wahl, als dich willkommen zu fühlen. Hier hilft dir einfach jeder und du kannst jeden fragen. Wenn dir die Person, die du fragst, nicht helfen kann, dann weiß er aber jemanden anderen, der hilft. ‘Da ist der Jens, der hilft dir’. Das ist unglaublich toll.

Ich habe nirgendwo so schnell so viele nette Leute und Freunde kennengelernt.

Du hattest Herbert Grönemeyer, der Dir Bochum vermittelt hat. Aber was ist mit euren internationalen Kollegen, die Deutschland nur aus dem Film kennen? Sind die nicht überrascht, wenn es statt Schloss Neuschwanstein nur den Förderturm des Bergbaumuseums am Horizont gibt?

Die Frage nach dem Ruhrgebiet gehört eigentlich zu jedem Bewerbungsgespräch. Alle die schon hier waren, fanden es schön. Den anderen erzähle ich, wie ich hier angekommen bin und dann schaust du dein Gegenüber an und siehst ein Lächeln.

Ich erzähle dann auch gerne immer noch was von unserer Unternehmenskultur und wie wir eben im Unternehmen ticken. Das machen wir wie im Ruhrgebiet: Wir sagen, wie es ist. Damit gibt’s keinen Neuschwanstein-Kulturschock. Und wir sind sehr gut, den Kulturschock durch unsere Art des gegenseitigen Helfens sehr gut aufzufangen.

Welche Angebote macht ihr denn, um besser anzukommen?

Ich kann mich an einen verzweifelten Kollegen aus Kanada erinnern. Der stand auf einmal bei mir in der Bürotür und sagte: “Liz, I need to learn German, I need to get my hair cut.” Da haben wir uns erstmal drum gekümmert, nicht, dass er jetzt mit seiner Matte unglücklich ist.

Dann hat sich das HR-Team zusammengesetzt und überlegt, ob wir jetzt Sprachkurse inhouse anbieten oder die Kollegen monetär unterstützen, damit Sie den Kurs nehmen können, der am besten zu ihnen passt. Und dann haben wir natürlich unsere Onboarding-Tage, damit sich die Leute superschnell integrieren. Diese zweitägige Druckbetankung mit Informationen funktioniert auch online echt gut.

Und wir unterstützen die Leute, Kontakte zu knüpfen. Ich habe keine Ahnung wie viele Sportgruppen wir haben: Vom Drachenbootteam, über Fußball, Bouldern, Klettern, Laufen und was weiß ich noch. Wir haben sogar einen Proberaum im Keller. Wie cool ist das denn, dass da 30 Leute zusammen Musik machen? Das spricht für das Unternehmen, dass die Leute nicht nach acht Stunden den Laptop zuklappen und denken ‘Gottseidank muss ich den Laden bis morgen früh nicht mehr sehen’. Das ist alles wahnsinnig cool und du musst dich wirklich mit Händen und Füßen wehren, nicht integriert zu werden.

Das ist alles wahnsinnig cool und du musst dich wirklich mit Händen und Füßen wehren, nicht integriert zu werden.

Die vielen netten Leute helfen aber nicht unbedingt bei Alltagsproblemen? Wie findet denn ein Kollege aus Ghana einen guten Zahnarzt und wie schreibt ein Kanadier seine erste deutsche Steuererklärung?

Dafür haben wir das Employee Assistance Programm, das allen Kollegen offen steht - ganz anonym über einen externen Dienstleister. Das Team hilft telefonisch und kostenlos bei der Abgabe der Steuererklärung, unterstützt bei einem Termin in der Ausländerbehörde oder besorgt schnell Termine bei einem Facharzt. Wir helfen, damit sich die Kollegen vollkommen auf ihre Arbeit konzentrieren können.

Zwischen der Konzernzentrale und eurem Standort sind es 330 Kilometer. Bekommt ihr eigentlich die Autos zu sehen, für die eure Teams die Software entwickeln?

Im Erdgeschoss haben wir unsere Fahrzeughalle, vor der gerne die Hochsicherheitstrucks aus Wolfsburg halten, um den neuesten Prototypen anzuliefern. Wir aus der Administration haben da leider nur selten Zutritt und kratzen immer an der Tür, weil es hinter der Sicherheitstür richtig cool wird: Da stehen die Fahrzeuge, die noch nicht auf Bochumer Straßen unterwegs sind.

Das macht da richtig Spaß drin, es riecht nach neuen Autos und Reifen, da stehen halbe Fahrgastzellen und aufgesägte Fahrzeuge. Wenn gerade keine Prototypen da sind, dürfen wir Bewerber dort hinführen und ihre Augen werden größer und größer. Hier zeigt sich endgültig, dass wir nicht nur eine unvergleichliche Unternehmenskultur haben, sondern auch an richtig guten Projekten arbeiten - übrigens als einziges Automotive-Unternehmen im Ruhrgebiet.

Top-3-Orte im Ruhrgebiet

  1. Ruhrtalfähre Hardenstein

    Die Ruhrtalfähre bei Burg Hardenstein und Zeche Nachtigall ist definitiv die Top 1: Eine Mini-Fähre, um kostenlos zu Fuß oder mit dem Fahrrad über die Ruhr zu fahren. Es ist wahnsinnig schön, wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, mir einfach mal drei Minuten auf der Fähre zu gönnen, die im Sommer rüber tuckert. Die Umgebung ist total schön, das ist einfach ein fantastischer Radweg, wenn im Sommer alles sprießt und blüht und die Ruhr vor sich hinplätschert.

  2. Alter Westfriedhof Unna

    Der alte Friedhof neben der Lindenbrauerei ist einfach so schön. Die alten vermoosten und umgekippten Steine mit diesen uralten, majestätischen, tollen Bäumen. Das ist eine tolle Oase mitten in der Stadt zum Spazierengehen, zum Gucken und zum sich Gedanken machen, was das denn wohl für Leute waren, deren Steine du gerade siehst.

  3. Landschaftspark Duisburg-Nord

    Der Landschaftspark ist einfach faszinierend: Zum einen ist es megacool, weil du die Industrie noch sehen kannst, auf der anderen Seite ist es total spannend, dass sich die Natur schon wieder sehr viel zurückgeholt hat. Der Landschaftspark ist ein Muss für Fotografen.

Info zur Person

Liz Schwarzer

Liz Schwarzer ist Senior Personalreferentin bei Volkswagen Infotainment in Bochum. Das HR-Team holt Kollegen an Bord, deren Fähigkeiten entweder sofort oder in Zukunft gebraucht werden. Zudem begleitet das HR-Team den kulturellen Wandel im Unternehmen und stellt den Menschen in den Mittelpunkt: Sie unterstützt vom ersten Arbeitstag an bis zum letzten Tag, “der hoffentlich irgendwann in vielen, vielen Jahren durch den Renteneintritt passiert”, sagt Liz Schwarzer.

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